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HERBSTZEIT IST HUSTENZEIT - AUCH BEIM PFERD

Autor: Sara Esser, Lesezeit: 2 Min. 

Der Beginn der kalten Jahreszeit bedeutet auch für unsere vierbeinigen Freunde eine enorme Umstellung.

Hierzu gehört beispielsweise ein bei Kälte erhöhter Erhaltungsstoffwechsel, wodurch das Pferd mehr Energie benötigt. Der Bereich, in dem der Wärmehaushalt nicht durch die Variation des Energiestoffwechsels reguliert werden muss, wird auch „thermoneutrale Zone“ genannt und liegt bei Pferden zwischen -15 °C und +25 °C. Der kritische untere Bereich gilt dabei eher für eine trockene Kälte ohne starke Luftbewegung. Bei einer feuchten und klammen Außentemperatur kann sich der Energiebedarf schnell auf bis zu 10 % in unseren Breiten erhöhen. Diese Schwankungen im Energiebedarf sind jedoch individuell zu sehen. Manche Robustpferde fühlen sich erst bei 0 °C richtig wohl, wohingegen ein blütiger Araber schon bei 10 °C das Frieren anfangen kann.

Ein Energieverlust kann durch eine erhöhte Futtermenge ausgeglichen werden. Auch eine zusätzliche Gabe von ausgewählten Ölen über das Kraftfutter kann den Energiegehalt einer Ration erhöhen, ohne den Verdauungstrakt zu belasten und zugleich die Fellentwicklung positiv beeinflussen. Auch L-Carnitin kann sinnvoll sein und ermöglicht eine optimale Umsetzung der Fettsäuren im Stoffwechsel.

Auch die Haltungsbedingungen setzen unseren Vierbeinern im Winter zu. Ein geheizter Stall ist zwar für uns Menschen angenehm, bietet dem Pferd aber keine Möglichkeiten, sich angemessen an die Außentemperaturen anzupassen. Am besten kommen unsere Vierbeiner in einem gut isolierten Stall mit stetig frischer Luft sowohl im Sommer als auch im Winter zurecht. Dabei sollte speziell im Winter darauf geachtet werden, dass die Pferde nicht in Zugluft stehen. Husten kann allerdings viele Ursachen haben. Zum einen wird er durch Viren, wie z. B. Influenza- oder Herpesviren ausgelöst oder er hat einen bakteriellen Ursprung z. B. durch Streptokokken. Das größte Problem, vor allem im Winter, steckt aber hinter den Haltungsbedingungen, denen die Pferde ausgesetzt sind. Häufig gibt es in den Wintermonaten nicht die Möglichkeit, die Pferde auf einen Paddock oder eine Winterwiese zu stellen. Infolgedessen sind sie oft 23 Stunden am Tag den Staub- und Ammoniakbelastungen im Stall ausgesetzt. Mit dem Staub, welcher sich leicht in den Bronchien und der Lunge festsetzt, gelangen auch Viren, Bakterien und Pilze in die Lunge und führen dort zu Schäden. Um einen dauerhaften, chronischen Husten zu vermeiden, ist es besonders wichtig, den akuten Husten direkt vom Tierarzt behandeln zu lassen. Es gilt zu bedenken, dass ein gesundes Pferd gar nicht hustet, auch nicht nur ein oder zwei Mal zu Beginn des Reitens.

Durch das dickere Fell dauert es zudem nach dem Reiten länger, bis das Pferd abgetrocknet ist. Dabei hat man nicht nur das Problem, dass der Rücken auskühlt und sich das Pferd am nächsten Tag bei der Arbeit verspannt anfühlt, eine weitere Folge können auch die daraus entstehenden Erkrankungen sein. Eine klassische Folge ist z.B. die Erkältung, die mit Husten als häufiges Symptom einhergeht.

Um eine gesunde Grundlage zu schaffen, ist die richtige Wahl des Futters unumgänglich, denn hygienisches und hochwertiges Futter entlastet die Atemwege. Das Raufutter sollte möglichst staubarm sein. Bei Atemwegsempfindlichen Pferden empfiehlt sich der Einsatz von nassem oder bedampftem Heu. Auch sollte die Einstreu möglichst staubfrei sein – hierzu gibt es verschiedene Alternativen zum klassischen Stroh, wie bspw. Späneeinstreu oder Leinstroh. Auch das Kraftfutter sollte genauer betrachtet werden. Die Wahl eines staubarmem Futtermittels bietet ebenfalls eine Entlastung der gereizten Atemwege. Hochwertige Pflanzenöle und auch ausgewählte Gehalte an Melasse werden in entsprechenden Müslis eingesetzt und bieten so eine gute Unterstützung. Auch bekannte Kräuter werden eingesetzt und ergänzen so entsprechende Futtermittel. Zusätzlich ist eine angepasste Nährstoffversorgung u.a. für das Immunsystem von Bedeutung. Eine hochwertige Mineralisierung und Vitaminierung sollte in der Ration beachtet werden. Für das Immunsystem sind u.a. B-Vitamine essentiell, Vitamin A, E, C und Selen bieten antioxidative Eigenschaften und unterstützen so neben den Abwehrfunktionen auch die Schleimhautfunktion.

Bei Fragen stehen wir Ihnen unter info@hoeveler.com gerne zur Verfügung.