Das Sommerekzem ist eine allergische Reaktion von Pferden auf Insekten, wie die Gnitze (Culicoides spp.), die Kriebelmücke (Simulin spp.), die Stechmücke (Culex spp.) und die Bremse (Tabanus spp.). Dieses äußert sich in Form von Hautveränderungen und starkem Juckreiz. Das Sommerekzem ist keine „neue“ Erkrankung, da schon 1840 in Frankreich diese saisonal auftretende Dermatitis beschrieben wurde.
Besonders betroffen sind Islandpferde, wobei keine eindeutige Rassendisposition bekannt ist. In Island ist die Gnitze nicht heimisch, daher weisen dort lebende Tiere keine Symptome auf. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass Pferde, die in Island geboren und anschließend in andere Länder exportiert wurden, mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % erkrankten. Zahlreiche Untersuchungen an Islandpferden beschreiben eine Vererblichkeit des Sommerekzems, so dass Pferde, die an dieser Allergieform leiden, nach Möglichkeit nicht zur Zucht eingesetzt werden sollten. Der Auslöser des Sommerekzems ist der Speichel von blutsaugenden Insekten. Reagieren manche Tiere gar nicht auf diese Substanz, kann es bei anderen zu einer Überempfindlichkeit und damit zu dem typischen Erscheinungsbild des Sommerekzems kommen. Dieses Krankheitsbild erhielt seinen Namen aufgrund der immer in den Sommermonaten auftretenden Symptome. Dabei sind die Hautveränderungen meist auf die dorsalen Körperregionen, also Mähne, Widerrist und Schweif oder auf die Bauchnaht beschränkt. Diese Stellen weisen meist senkrecht stehende Haare auf, an denen die Haut weicher ist und die Mücke lieber sticht. Durch den starken Juckreiz verletzen sich die Tiere oft selbst und in die offenen Stellen können Bakterien eindringen, die sekundäre Infektionen in Form einer meist eitrigen Dermatitis auslösen. Durch ein wiederholtes Auftreten der Erkrankung kann es zu chronischen Symptomen wie Hautverdickungen, Hyperpigmentierung und Haarverlust kommen.
DOCH WAS KANN GEGEN DAS SOMMEREKZEM UNTERNOMMEN WERDEN?
Zum einen sollten empfindliche Pferde nicht während der Dämmerung auf die Weiden gestellt werden, da die meisten blutsaugenden Insekten dann ihre Hauptaktivitätszeit haben. Zum anderen sollten Wiesen vermieden werden, die in der Nähe von Bächen, Seen, Teichen oder an Waldrändern liegen. Ein wichtiger Faktor ist auch die Weidepflege, es sollte dabei auf ein regelmäßiges Abäppeln geachtet werden.
Aber auch die Fütterung spielt eine wichtige Rolle für das Immunsystem und damit die Abwehrreaktionen der Pferde. Das Immunsystem und eine gesunde Darmflora gehen meist Hand in Hand. Daher ist darauf zu achten, dass erkrankte Pferde keine zusätzliche Belastung über die Fütterung erfahren. Stress und falsche Ernährung können den empfindlichen Darmtrakt leicht aus dem Gleichgewicht bringen und so eine Anfälligkeit der Pferde begünstigen. Um die Darmflora zu unterstützen empfehlen sich u.a. Schleimstoffbilende Komponenten, prebiotische Bestandteile sowie Lebendhefen.
ABER AUCH EIN MANGEL AN KUPFER UND ZINK KANN EINE URSACHE FÜR EINE SCHLECHTE HAUT SEIN UND NACH DER INFEKTION DURCH INSEKTEN DAS SOMMEREKZEM BEGÜNSTIGEN.
Die Basis sollte immer eine bedarfsdeckende Versorgung aller wichtigen Nährstoffe sein. Bei einem erhöhten Bedarf an speziellen Spurenelementen wie Kupfer und Zink kann die Ration dahingehend mit entsprechenden Supplementen weiter angepasst werden. Studien haben gezeigt, dass viele an Sommerekzem erkrankte Pferde gleichzeitig einen Kupfer- und Zinkmangel aufweisen. Auch die essentielle Aminosäure Methionin bietet positive Eigenschaften für den Haut- und Fellstoffwechsel. So unterstützt Methionin die Bildung von Keratin und fördert somit die Haut- und Fellbildung beim Pferd.
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